DER UMBAU DER STADTKIRCHE BITTERFELD ZU EINEM GEMEINDE- UND KULTURZENTRUM FÜR BITTERFELD
Auch unsere Kirchengemeinde steht vor der Herausforderung des demografischen Wandels. Die Mitgliederzahlen sind stark rückläufig. Das Kirchengebäude von Anfang des 20. Jahrhunderts erweist sich ist für normale Bestimmung als zu groß. Das Lutherhaus mit seinen vielen Gemeinderäumen ist auf Dauer finanziell nicht mehr tragbar.Seit knapp 10 Jahren gibt es deshalb Überlegungen, eine auf Zukunft ausgerichtete Lösung für den Immobilienbestand zu finden, zumal Bitterfeld als Zentrum einer sich neu gebildeten kirchlichen Region („15 Türme“) fungieren wird. Als Ergebnis wurde beschlossen, die Stadtkirche am Markt als zukünftiges Gemeinde-, gleichzeitig jedoch auch als Kulturzentrum für die Bevölkerung der Stadt Bitterfeld um- und auszurüsten. Die dafür notwenigen baulichen Maßnahmen wurden seit 2018 dann konkret untersucht.
Dank einer Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt im Rahmen des EU-Förderprogramms ELER konnte seit Oktober 2020 eine Projektstudie zum Umbau der Stadtkirche Bitterfeld zu einem Gemeinde- und Kulturzentrum beginnen, die im Juni 2022 zum Abschluss kam.
Mit Bescheid des Landesverwaltungsamtes Halle vom 12.10.2020 wird diese Studie mit 98.264,06 € gefördert, das entspricht einem Anteil der beantragten Summe von 100 %, ohne MWSt.
Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren wurde das Architekturbüro cuboidoo aus Halle mit der Ausführung der Studie beauftragt. Als Projektsteuerer (außerhalb der Förderung) wurde das Architekturbüro AAD aus Köthen beauftragt.
Nach Beendigung der Studie werden deren Ergebnisse sowohl in der Kirchengemeinde, der kirchlichen Region sowie der Stadt Bitterfeld-Wolfen ausführlich vorgestellt werden.
Mit dem durch die Studie erarbeiteten Umbauvorhaben hat die Kirchengemeinde ein Projekt an der Hand, sich ab sofort um weitere Fördermittel zur Realisierung der Umbaupläne zu beginnen.
Der Hauptraum der Kirchesoll demnach weiter als Kirche mit all ihren Funktionen erhalten bleiben. Daneben kann er aber auch für Veranstaltungen verschiedenster Art genutzt werden: Konzerte, Versammlungen, Zusammenkünfte, Impfzentrum u.a. D.h. er hat eine flexible Bestuhlung, die alle Arten von Raumaufteilung ermöglicht. Angedacht ist dazu auch die EInrichtung einer beweglichen Altarinsel. Unter den Emporen sollen auf der Ostseite Büros für Pfarramt und Gemeindesekretariat entstehen. auf der Westseite ist der Sanitärtrakt geplant.
Die Orgelempore soll um ein Joch vergrößert werden und der Raum unter ihr im Erdgeschoss soll ein großzügiges Foyer bilden. Hier können Ausstellungen aber auch Tische und Stühle für Essen und Trinken ihren Platz finden.
Die jetzige Sakristei soll als solvhe erhalten bleiben, der ehemalige Konfirmandenraum ("Winterkirche") soll eine kleine Teeküche erhalten und geselligen Gemeindekreisen zur Zusammenkunft dienen.
Der neu entstehende Raum auf der Orgelempore wird ein multifunktionaler Raum mit flexibler Bestuhlung und Trennwänden.
Die Zugänge zum Obergeschoss sollen durch einen kleinen Aufzug barrierefrei gestaltet werden. Die bestehenden Emporen werden nur etwas verkleinert, bleiben aber ansonsten in Form und Funktion erhalten. Eine neue große Orgel soll das Raumkonzept abrunden.
Pf. i. R. Johannes Toaspern und Gundula Holz